light as a feather, floating on air

Dienstag, 10. Januar 2012






ich will die blicke der anderen nicht mehr spüren. schnitt.
ich will eine blutspur hinterlassen, da, wo ich verletzt worden bin, damit sie es merken. schnitt.
ich will nicht mehr "die da" sein. schnitt.
ich will mich nicht mehr hässlich fühlen. schnitt.
ich will mir keine gedanken mehr machen. schnitt.

das blut rinnt als rote spur meinen arm herunter

ich will glücklich sein. schnitt.
ich will meinen körper hinter mir lassen und frei sien. schnitt.
ich will mich nicht mehr hassen. schnitt.
ich will nicht fett sein. schnitt.
ich will keine angst mehr haben, in den spiegel zu sehen. schnitt.

irgendwann wird es von einem taschentuch aufgefangen. das rot bildet einen krassen kontrast zu dem weiß.

ich will nicht schwach sein. schnitt.
ich will nicht hässlich sein. schnitt.
ich will nicht hässlich sein. schnitt.
ich will NICHT HÄSSLICH SEIN! schnitt, schnitt, schnitt.

tränen laufen mir über die wangen. durchsichtig. rot ist schöner. meine haut weint doch schon...

ich will nicht weinen. schnitt.
...mich nicht hassen. schnitt.

meine hand wird aufgehalten. ich blicke auf. sehe ihr in die augen. sie gibt mir ein weiteres taschentuch, drückt es mir auf die wunden, packt meine klinge in mein handy und das in meine tasche.
sie lächelt mich an. ich lächel zurück. auch sie hat blut an ihrem handgelenk. aber es ist nur ihre haut, die weint, die stumm ihre gefühle in die welt schreit, unbemerkt und unbeachtet. ihre augen sind trocken.
ich umarme sie. ich will nicht schwach sein. in gedanken lege ich die klinge noch einmal an und schneide mich noch mal, tiefer als zuvor.

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