light as a feather, floating on air

Dienstag, 7. Februar 2012

der wecker klingelt und ich quäle mich aus dem bett auf den boden für die täglichen sit ups,liegestütze und anti-seitenspeck-übungen. die sonne hat sich noch nicht getraut, ihre strehlen über die landschaft gleiten zu lassen.
ich gehe ins bad und wasche mich. gehe zurück in mein zimmer und nehme meine waage aus dem versteck. seit ein paar tagen, seit den 62, die ich zwischendurch da gesehen habe, habe ich jeden tag so große angst vor ihr. aber das kam davon! ich habe damals 4 wiege-einheiten ausfallen lassen. wie konnte ich so naiv sein.
ich atme tief durch, stelle mich auf die weiße fläche und blicke starr geradeaus. ich zähle bis zehn. nur beim wiegen zöger ich so lange.sonst zähle ich doch immer nur bis drei..
ich blicke runter. 59,5. 60. 59. der zeiger kann sich nicht entscheiden, bei jedem atemzug ruckelt er ein bisschen, aber im allgemeinen bleibt er bei den 59,5. ich sollte mich freuen. zugenommen habe ich nicht. es ist mein teifstgewicht seit jahren. aber ich freue mich nicht. noch einmal zeihe ich die luft tief ein und steige wieder runter von meiner besten freundin, meiner größten feindin. klar, sie zeigt mir positives. aber wenn ich mich vor den spiegel stelle.
sieh dir diesen fetten bauch an, ekelpaket. deine schwabbelnden arme. deine hüften.
wenn ich gelächelt hätte, wäre auch das jetzt vorbei. ich öffne meine schublade und nehme einen apfel heraus. ich schneide ihn durch, tu eine hälfte in den kühlschrank, schneide bei der anderen so großzügig wie möglich um das kerngehäuse. von dem großen apfel bleibt wenig über. ich teile ihn und brauche die nächsten zehn minuten, um ihn zu essen. ich bin stolz auf mich. so muss ich das durchziehen. klar, das wird unmöglich, wenn meine eltern wiederkommen, aber jetzt zumindest.. für den rest der woche, kann ich den vorteil des alleinseins noch genießen.
ich mache den fernseher an und wieder aus. es läuft nichts vernünftiges. ich nehme mein neues buch zur hand. "sagen des klassischen altertums." mein hund wuselt um meine beine und ich gebe ihr futter. lasse sie raus. hole sie nach drei minuten wieder rein - selbst ihr ist es zu kalt.
ich gebe ihr einen kauknochen, mit dem sie sich die zeit verteiben kann, bis meine schwester irgendwann aufsteht. wie betäubt gehe ich zum bus. steige aus. gehe in die schule. heute istdas erste mal, dass ich all die leute von der party wiedersehe. die können mir gestohlen bleiben.
eine von ihnen kommt auf mich zu und will mich umarmen. ich will mich umdrehen und nach hause gehen und meinen magen knurren hören und mich von dem geräusch in den schlaf wiegen lassen.
stattdessen setzte ich ein lächeln auf und nehme sie auch in den arm. sie kann nichts dafür., dass ich so fett bin.
irgendwann komme ich nach hause. meine schwester hat mich abgeholt, ich konnte noch nicht einmal laufen. ich öffne den briefkasten - leer. klar. warum sollte sich ein verlag bei mir melden, ich hab ihnen mein buch auch erst vor 5 monaten zugeschickt, verdammte scheiße! meine schwester bittet mich, blätterteigtaschen zu machen, sie kriegt das nicht auf die reihe. ich will sie überzeugen, etwas anderes zu machen. das ist mir zu kalo-haltig, aber das sage ich ihr nicht.
 "aber ich habe da doch so lust drauf!!" ich sehe sie an und kann nicht länger hart bleiben. sie ist zwar blöd, der liebling meiner eltern, der einzige stolz meiner familie, meine schwester und somit eigentlich meine feindin... aber sie ist meine schwester!!
ich mache also blätterteigtaschen. will mir nur eine halbe nehmen. habe den gedanken die ganze zeit aufrecht erhalten, bis ich den ersten bissen genommen habe. oh. mein.gott! sind die gut! großartig, im nachhinein sehe ich auf meinen teller herunter und sehe nichts mehr! alles weg. eine ganze blätterteigtasche und vorher hatte ich doch den apfel gegessen, damit ich jetzt weniger hunger habe! verdammt!
ich stelle mich vor den spiegel und sehe, wie mein wanst jede sekunde größer, dicker, schwabbeliger wird! ich will nicht mehr!
ich renne zum klo, will kotzen, aber wie ich vor der kloschüssel sitze, kriege ich den finger nicht in den hals!

ich versage echt in allem!


die tränen fallen in meine zu großen ohren, als ich mich auf den teppich lege und an die decke starre. selbstbeherrschung! das wort schwirrt vor mir her. ich spanne den bauch an

1 Kommentar:

  1. or nee, blätterteigtaschen, yummy :/

    achso, na dann ist ja alles gut. oder nicht. wer passt denn sonst immer auf sie auf?

    wie hieß denn das buch...? solche pillen hätte ich ja auch gern! darauf würde ich sparen!; haha! ):

    naja, eigentlich ganz gut. ich versuche heute einen gesunden tag zu machen mit viel gemüse und so. abends mache ich mir einen großen gemüseteller oder auch mit obst und dazu kaltes sprudelwasser, das sättigt.
    joaa,, bei dir?

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