light as a feather, floating on air

Dienstag, 14. Februar 2012

du kommst mit all dem nicht mehr klar. du isst wenig und nimmst zu. du isst viel und nimmst zu. du kannst nicht mehr!
wenn du einen tag kaum etwas gegessen hast und deine waage trotzdem so viel anzeigt, setzt dein gehirn aus. es ist, als würdest du dich selber bestrafen wollen, indem du isst. und danach kotzt du. du hängst so lange über der toilette, bis dein ganzer körper krampft, dein gesicht und deine augen ganz rot sind und nur noch galle hoch kommt. bis du weinend auf dem badezimmerboden zusammen brichst.
irgendwann rappelst du dich dann auf und weißt, dass du dich heute erneut in den schlaf weinen wirst. du hast angst vor dem nächsten morgen, vor der waage, die dich mit ihren zahlen erwürgen will...
du hast angst, dich im spiegel zu sehen. da ist fett, so viel fett, überall an deinem ganzen körper. noch nicht einmal das schlüsselbein tritt scharf hervor... du trägst M bis L. du willst XXS, du willst 0, du willst fliegen, du willst...
gleich stellst du dich auf den stepper und machst eine stunde. und dann die übungen für einen flachen bauch, so viel bist du dir schuldig.

du hast heute schon wieder daran gedacht.. was wäre wenn... immer dieses was wäre wenn.. wenn du nicht mehr da wärst... würden sie sich an dich erinnern? würden sie weinen? würden sie dich als die dicke in erinnerung haben? so wie du dich in erinnerung hast...
würden sie dich verfluchen? dich hassen, weil du es selbst gemacht hast? würden sie dir folgen? würden sie weiterhin an deinem geburtstag an dich denken? würden sie ihre ziele für dich erreichen? damit du stolz auf sie hinab sehen kannst und sagen kannst, dass dein tod einen sinn hatte...

dein kopf sinkt leise auf deine brust, doch du schreckst auf. du willst nicht einschlafen, du hast angst vor den träumen, die kommen werden, um dich zu fressen.
du siehst dich fett wie du bist durch die straßen rollen, hörst die gedanken anderer menschen, die angewiedert ihren kopf abwenden. du gehst in einen übergrößenladen und sie schmeißen dich raus, weil du selbst dafür zu fett bist.
oder du bist dünn. du bist wunderschön dünn, wie eine feder gleitest du durch die luft, die leute bewundern dich - und dann wachst du auf,mit all dem gewicht auf den schultern und das einzige, was du dann noch willst, ist die klinge, die dir den weg zur schwerelosigkeit schneiden kann...
egal was die nacht dir scenkt, es macht dich fertig. entweder weil sie dir zeigt, wie du wirklich bist odr weil sie dir zeigt, wie du sein willst und so schwer es auch ist, nie ist das erwachen eine erleichterung. es ist nur ein sprung in den nächsten albtraum.

du stehst auf und machst dich fertig. deine eltern zwingen dich zu essen. du gehst in die schule. gehst wieder nach hause. wirst wieder zum essen gezwungen. machst sport. und danach isst du von allein. du hasst dich am tag so sehr wie in der nacht.


was soll man machen, wenn nicht ein mal das bett einem schutz bietet? wohin soll man sich verkriechen, wenn sich selbst die weiche decke in ein maul mit messerscharfen zähnen verwandelt? was soll man tun, wenn selbst der letzte zufluchtsort einem genommen wird...

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