light as a feather, floating on air

Mittwoch, 15. Februar 2012

deine waage lügt dich an, du bist dir sicher. sie kann nicht die wahrheit sagen!
du willst nichts wiegen, du willst fliegen.
und wenn das schon nicht geht, dann zumindest in den fünfziger bereich! Größe 0. XXS.
die tränen kommen wie jeden abend. wütend stößt du die waage von dir weg und wartest, bis ihr lautes scheppern verklingt. dann rappelst du dich auf und verstaust sie in deiner schublade. eine sekunde später kommt eine mutter rein.

dein tag war das heute so wie so nicht.du liegst in deinem bett und starrst an die decke. du siehst dich selber, weinend, jedes mal weinend, wenn du die letzten tage revue geschehen lässt. und so viel fett.. so viel speck.
du schließt die augen, doch die bilder haben sich auf deine netzhaut gebrannt. du weinend nach dem kotzen im badezimmer. du weinend nach dem ritzen auf deinem zimmerboden. du weinend auf der waage. du kurz vorm heulen in der schule.du mit tränen in den augen auf dem weg nach hause. du kurz vorm schreien vorm spiegel mit all dem fett an deinem bauch.
du liegst in deinem bett und hälst die bilder nicht mehr aus. schon wieder wünscht du dir.. weg zu sein.
du weißt, du bist von vielen leuten 'ne freundin'.
aber wenn du dir jeden menschen in deiner umgebung ansiehst... denkst du, für nur einen eizigen menschenwärst du da der wichtigste mensch?
deine eltern haben noch deine schwester.
deine beste freundin hat noch andere viele freunde - sogar noch ne andere beste freundin
deine anderen freundinnen.. die haben alle auch noch andere freundinnen.
du hast keinen freund.
keinen, der in dich verliebt ist.
oder auch nur auf dich steht.
ist ja auch klar, sieh dich mal an!
du bist für keinen menschen hier überlebenswichtig. du hast keinen menschen in der umgebung, der dich nicht ersetzten könnte.

du sinkst tiefer in dein bett ein, du hast das gefühl, es saugt dich auf. alles an dir ist weich. man könnte dich als kissen benutzen. alles an dir ist schwer. du willst dich nicht bewegen.
du legst deinen kopf auf deinen zerschnittenen arm. der schmerz zuckt durch deinen körper.du drücks den kopf fester auf die frischen wunden.
du atmest tief ein und konzentrierst dich auf einen gedanken: du musst durchhalten! du musst durchhalten! du willst dir selber beweisen, dass du siegen kannst. auch wenn das heißt, sich selbst zu besiegen. du musst es schaffen. seit jahren kämpfst du diesem kapf. du bist es leid!


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